07 Mai 2015

Schreck auf der Baustelle



Am Montag waren wir auf der Baustelle. Wir freuten uns, die Garage ist da, aber dann beim Rundgang entdeckte ich meine "persönliche Katastrophe". Bei Jana war vor kurzem ein Post mit dem Betreff "Not happy" oh ja, so war es für mich am Montag auch - auf bayrisch gesagt "übahaupt net häppy". 

Den Stil und die Anordnung unseres Hauses hat mein Mann ganz mir überlassen. Ausschlaggebend und besonders wichtig bei unserer Planung waren uns zwei Dinge:
1. Der Essbereich soll mit Blick zum Garten sein 
2. Unser schmiedeeisernes Himmelbett muss ins Schlafzimmer passen

Das mit dem Bett haben wir gut gelöst und wir dachten den 1. Punkt hätten wir auch gut hinbekommen.

Da der Hauptteil unseres Gartens im Osten liegt, war schnell klar, dass die Küche im Nordosten liegen muss. Im Norden muss -laut Bebauungsplan- die Garage sein. Bei jedem Verkäufer haben wir betont, dass uns der Blick vom Essplatz zum Garten äußerst wichtig ist. Lange haben wir nach Grundrissen gesucht, immer wieder neue - versucht und probiert - ich selbst habe im Internet nach Grundrissen gestöbert.

Am Tag vor Vertragsabschluss haben die Verkäuferin und ich, den Grundriss festgelegt. Auch sie wusste wie wichtig der Blick in den Garten für uns ist. Da sie hier im Haus war, wusste sie auch warum. Hier sind Butzenscheiben rund um den Essbereich - man fühlt sich wie eingesperrt. Genau das wollten wir zukünftig nicht.

Gut, man kann uns jetzt den Vorwurf machen, und den machen wir uns selbst, dass uns nie auffiel, dass das Fenster im Essbereich im Norden liegt. Beim Plan, der Grundlage des Vertrages ist, liegt dieses Fenster nach der Garage - man würde in den Garten sehen aber im Norden, nicht in den Hauptteil. Warum uns das bereits zu diesem Zeitpunkt nicht auffiel,  kann ich nur mit der Euphorie erklären, endlich einen für uns passenden Grundriss gefunden zu haben.

Später, der erste Bemusterungstermin war mit unserer zuständigen Architektin bei Weiss. Bei diesem haben wir einiges an den Anordnungen Haus - Garage verändert. Die Pläne kamen, wir haben sie kontrolliert und unterzeichnet. Schon das finde ich ...???...  wir sind Laien, wie soll man das ohne entsprechende Sachkenntnis kontrollieren? Ich selbst habe solche Pläne schon in Händen gehabt aber noch nie verantwortlich unterzeichnet.

Als ich nun die "Bescherung" vor Ort sah, war ich fassungslos. Die Garage steht jetzt so, dass beide Fenster im Küchen-Essbereich direkt davor sind. Unser "Gartenblick" wäre jetzt direkt auf die Garagenwand, die in 1m Entfernung liegt. Meine Gefühle die hoch kamen, kann und möchte ich hier nicht beschreiben. Nur so viel, von A bis Z war so ziemlich alles dabei. 

Ja, wie gesagt, wir haben die Pläne unterschrieben, jetzt kommt mein persönliches "aber". Unsere Architektin bei Weiss ist Profi und von ihr hätte ich erwartet, dass sie uns DARAUF hinweist. Sie weiß worauf sie schauen muss, wo eventuelle Schwachstellen sind und nachdem die Lage des Hauses verändert wurde, hätte sie auf die Anordnung der Fenster achten müssen. Fenster haben zwei Funktionen, den Lichteinfall aber auch die Funktion des "nach draußen sehens"  und dass zumindest das Fenster im Essbereich diese Funktion haben sollte ist für mich persönlich "normal". Das ist meine eigene Meinung. Mein Mann bezeichnete es beim späteren Telefonat als "da haben wir ALLE geschlafen". Nur, den Aufpreis dafür, dass ALLE geschlafen haben, bezahlen wir allein!!!

Nicht mal beim anschließenden aussuchen der Fliesen konnte ich mich richtig konzentrieren. Für mich war dieses Fenster das absolute "geht gar nicht".

Jetzt hieß es schnell sein, da uns klar war, dass unser Haus, dem voraussichtlichen Stelltermin nach zu schließen, bereits in Produktion ist. Zu Hause angekommen hat mein Mann bei Weiss angerufen. Ein Mitarbeiter versprach sofort sich darum zu kümmern, innerhalb kurzer Zeit rief er zurück. Die Teile des Hauses sind noch veränderbar und jetzt wird das Fenster auf die andere Gebäudeseite Richtung Osten verschoben - jetzt nach der Planunterzeichnung durch uns, gegen Aufpreis versteht sich, der in etwa 180€ beträgt.


Bilder haben wir natürlich auch gemacht und die folgen nun.







9 Kommentare:

  1. Ja, nach der Unterschrift kostet jede Änderung Geld. Aber ich denke € 180 sind noch im vertretbaren Rahmen. Gott sei Dank kann man es noch ändern. Das hätte einen doch immer geplagt.
    Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg.

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    1. Ja, im Verhältnis zu einer "späteren" Lösung war es noch im Rahmen.

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  2. Oh nein, wie ärgerlich. Aber zum Glück habt ihr es noch ändern können. Tja, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

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    1. Ja so ist es mit diesen Plänen ... Zahlen ... Linien ... Striche ;-)))

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  3. Oh man, da kann ich wirklich verstehen, dass du an dem Tag echt verzweifelt warst, wäre wahrscheinlich jeden so gegangen.
    Der Architektin hätte das zumindest bei der Planung direkt auffallen können, am PC sieht sie es wahrscheinlich sogar eher noch als auf Papier!
    Gottseidank habt ihr da recht schnell noch eine Lösung gefunden!
    Ach ja, was sind denn Butzenscheiben?
    LG Jana

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    1. Ja, wir sind sehr froh, die Lösung gefunden zu haben. Andernfalls hätten wir später auf der Baustelle noch ein Fenster einsetzen lassen aber das wäre dann richtig teuer geworden. Butzenscheiben sehen aus wie ein "Flaschenboden", mit so Ringeln innen drin. Man sieht definitiv nicht raus ... :-(

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  4. Ich hab jetzt beim lesen mitgelitten. Gut, dass es eine Lösung gibt!
    Sachen gibt's, unglaublich ....
    ich wünsch Dir noch einmal und immerwieder "viel Glück" beim weiteren Hausbau. Es muss doch irgendwann mal alles glatt gehen, oder?
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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  5. Ich glaube, dass es gar nicht so einfach ist, ein Haus zu planen und bin ziemlich sicher, dass uns und auch vielen anderen Fehler unterlaufen - ein Glück, dass es noch
    zu ändern war - die 180 Euro sollten dich nicht ärgern - sei vielmehr froh, dass die Garage nicht schon stand - so kannst du dich nun wieder auf einen schönen Gartenausblick freuen -

    liebe Grüße - Ruth

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  6. puhh Glück im Unglück gehabt. und 180 Euro dafür finde ich vertretbar

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